Die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)

Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) ist eine schulmedizinisch und wissenschaftlich anerkannte Therapieform, bei der  Patienten in einer Druckkammer reinen Sauerstoff unter erhöhtem Umgebungsdruck einatmen. Der Druck in der Kammer liegt dabei deutlich über dem normalen Atmosphärendruck (dem 1,5-fachen des Normaldrucks). Durch diese Bedingungen wird wesentlich mehr Sauerstoff im Blut gelöst, als es unter normalen Umständen möglich wäre. Dies führt zu einer deutlich verbesserten Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers, insbesondere auch von schlecht durchbluteten oder geschädigten Geweben.

Die Therapie wird weltweit bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, etwa bei chronischen Wunden (z.B. Ulkus), Infektionen (z.B. Borreliose), Strahlenschäden (z.B. nach Radiotherapie zur Krebsbehandlung) und zur allgemeinen Regeneration und Verjüngung.

Wirkmechanismen

  • Erhöht die Sauerstoffkonzentration im Blut und Gewebe
  • Fördert die Wundheilung und Regeneration
  • Reduziert Entzündungen und Ödeme
  • Unterstützt die Abwehr von Infektionen durch Sauerstofftoxizität für bestimmte Bakterien

Einsatzbereiche

Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) findet bei einer Vielzahl akuter und chronischer Erkrankungen Anwendung, insbesondere wenn andere Therapien ausgeschöpft sind. 
Daneben zeigen sich in aktuellen Studien nachweislich verjüngende Effekte auf zellulärer Ebene. HBOT wirkt nachweislich verjüngend indem es Telomere verlängert, alte Zellen reduziert und die Regeneration fördert. Der Alterungsprozess kann dadurch messbar verlangsamt oder sogar teilweise umgekehrt werden.

Zu den wichtigsten Indikationen gehören:

Akute Erkrankungen
  • Akuter Hörsturz
  • Tinnitus, Knalltrauma
  • Schwere Verbrennungen, Quetschungsverletzungen
  • Hirnabszesse
  • Kompartmentsyndrom
Chronische Erkrankungen
  • Chronische Schmerzen und Fatigue-Syndrom:
    • Einschließlich postviraler Erschöpfung (z. B. Post-COVID/Long COVID)
  • Entzündliche Darmerkrankungen
    • Morbus Crohn
    • Colitis ulcerosa (insbesondere bei therapierefraktären Fisteln)
  • Chronische Wundheilungsstörungen
    • Diabetisches Fußsyndrom
    • Chronische, schlecht heilende Wunden und Geschwüre
    • Problemwunden nach Operationen oder Verletzungen
  • Chronische Infektionen
    • Borreliose
    • Osteomyelitis (chronische Knochenentzündung)
    • Osteitis (Knochenhautentzündung)
    • Spondylodiszitis (Wirbelkörperentzündung)
    • Haut- und Weichteilinfektionen (z. B. offene Wunden, Verbrennungen, Abszesse oder Geschwüre)
    • Innenohrinfektionen
  • Aseptische Knochennekrosen
    • Durchblutungsstörungen des Knochens (z. B. Hüftkopfnekrose, Morbus Ahlbäck)
    • Knochenmarködemsyndrom (KMÖS)
    • Gestörte Knochenbruchheilung
  • Strahlenschäden nach Krebsbehandlung
    • Osteoradionekrosen (z. B. im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich)
    • Strahlenzystitis (Blase)
    • Strahlenproktitis (Enddarm)
  • Komplementäre Krebstherapie
  • Neurodegenerative Erkrankungen
    • Parkinson Alzheimer
  • Metabolisches Syndrom und Typ-2-Diabetes
  • Schmerzen bei anderen entzündlichen Erkrankungen
    • Arthritis
    • Migräne
Allgemeine Regeneration und Verjüngung/Anti Aging
  • HBOT kann die Verkürzung der Telomere nicht nur verlangsamen, sondern sogar umkehren. Telomere sind die Schutzkappen der Chromosomen und gelten als Marker für das biologische Alter. Eine Verlängerung der Telomere wird mit einer Verjüngung der Zellen und einer Verlangsamung des Alterungsprozesses in Verbindung gebracht.

  • Die Therapie reduziert die Anzahl alter, funktionsunfähiger (seneszenter) Zellen, die Entzündungen und Gewebeverschlechterung fördern. Dadurch bleibt das Gewebe gesünder und leistungsfähiger

  • HBOT stimuliert die Kollagenproduktion, verbessert die Hautelastizität und fördert die Bildung neuer Blutgefäße und Hautzellen, was das Hautbild verbessert und Falten reduziert.

  • Studien zeigen, dass bereits drei Monate regelmäßige HBOT-Anwendung zu einer signifikanten Telomerverlängerung und Reduktion seneszenter Zellen führen können – stärker als durch andere bekannte Maßnahmen oder Lebensstiländerungen.

  • Auch kognitive Funktionen und das allgemeine Wohlbefinden können durch HBOT verbessert werden.

Behandlungsablauf

Die HBOT-Therapie besteht meist aus einer Serie von 10 bis 60 Sitzungen, abhängig von der Erkrankung und deren Schweregrad. Bei akuten Erkrankungen kann bereits eine einzelne Sitzung ausreichen, während bei chronischen oder schweren Erkrankungen oft 20 bis 40, manchmal sogar bis zu 60 Sitzungen notwendig sind.
Eine einzelne Sitzung dauert in der Regel zwischen 45 und 120 Minuten. Die Behandlungen werden täglich oder ein- mehrmals pro Woche durchgeführt. Die genaue Dauer und Anzahl der Sitzungen wird individuell festgelegt und richtet sich nach Indikation und Verlauf der Erkrankung  
Nach einer HBOT-Sitzung kann man in der Regel sofort wieder normalen Alltagsaktivitäten, Arbeit und Bewegung nachgehen. Die Therapie schränkt die körperliche Leistungsfähigkeit nicht ein. Manche Patienten verspüren nach der Behandlung eine leichte Müdigkeit, da der Körper Energie für Heilungsprozesse aufwendet, dies ist jedoch vorübergehend und beeinträchtigt normale Aktivitäten meist nicht. Insgesamt ist die HBOT eine sehr sichere Therapie und erlaubt im Normalfall eine schnelle Rückkehr zu gewohnten Tätigkeiten direkt nach der Sitzung.

Gerne beantworten wir Ihre Fragen zur Behandlung.
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